1968 aus der Ursuppe aufgetaucht.
Im Streben nach dem eigenen
Ton im Weltenklang entstanden
die niedergeschriebenen Gedanken.
Viele liegen in der Schublade,
andere sind öffentlich auf Papier.
Einige kommen hier ans Bildschirmlicht...
Unbedingt hinzuweisen ist auf die
vier Nummern Neues vom Guide, die sie
1997 herausbrachte und als 0-Runde der
EDITION GET UP & SHINE gelten können!!!
Ein paar Grundsätze aus meiner Philosophie:
Unsere Sinne nehmen jeweils nur Ausschnitte aus dem
ALL wahr und gaukeln uns in ihrer Gesamtheit eine mehr
oder weniger zerstückelte Welt vor. Einen Teil des nicht
Wahrgenommenen ergänzen wir mit technischen
Hilfsmitteln, einen weiteren durch Denken und Spekulieren
und den Rest Unkenntnis füllt ein großer Teil der
Menschheit mit Glauben auf. Uns allen gemeinsam ist die
Suche nach dem EINssein, der Vollendung.
Die sinnliche Zerstückelung der Welt kann ich am besten
verdauen, wenn ich davon ausgehe, daß alles fließend
ineinander übergeht, z.B. Materie in Energie in Materie...
Unser Leben selbst ist ein Ausschnitt, und ohne die
Aufteilung der Wahrnehmung des Spektrums auf
verschiedene (Sinnes-)Organe und Funktionsweisen
nähmen wir rein gar nichts wahr, einfach weil uns das
Gegenteil fehlt bzw. der Zwischenraum, die Lücke, die
Luft zwischen den Bäumen im Wald, die den Wald erst
ausmacht. Die Stille zwischen den Tönen, der Schatten
hinter dem Licht. Genau dieses Fehlen macht Leben
möglich: es fordert ErFÜLLUNG.
Dieses AufHÖREN des Wahrnehmbaren schärft unsere
Ohren und stattet sie mit einer unglaublich schnellen
Reizverarbeitungszentrale aus: dem Gehirn. Nicht umsonst
ist das Hören der wichtigste Reizlieferant des Menschen
und der meisten (aller?!) Tiere. Und wer weiß, ob nicht
auch Pflanzen ihre top-ten unter den Geräuschen der Welt
haben... Oder eben dem, was wir als Geräusch
wahrnehmen über unsere Ohren. (Vgl. die Theorien zur
Ära acustica.)
...und das Gehirn ergänzt seine Informationsbeschaffung
um Augen, denn das Sichtbare verschwindet nicht wie
Schall und Rauch. Es ist eine Art ausgelagertes
Gedächtnis. Der visuelle Teil des Spektrums muß nicht
sofort bearbeitet werden. Das erlaubt dem
Sinnesorganismus Mensch die Verwendung einer
aufwendigeren und langsameren
Datenverarbeitungsmaschinerie.
Müßte ich eines Tages wählen zwischen Hören und Sehen,
entschlösse ich mich für's Hören. Denn das Hören
verbindet mich mit dem Rest der Welt, läßt mich mit ihm
verschmelzen. Das kann mir das Sehen nicht bieten.
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Leseprobe
DIE Spinne bist du
in dein Netz bin ich geflogen
Fliege
so klein
SPINNE, du,
dein Netz hat nicht gezittert
nicht kaputtgegangen ist es noch heil
BIN gefangen, Spinne,
in deinem Netz so erlesen und fein
Perlen kunstvoll aufgefädelt
morgens das Licht spaltend
ICH in deinem Spinnennetz
bin unbeweglich zitternd erstarrt
wenn du nahst
schaust du nur von weitem
DU, Spinne
kennst dein Netz nicht
vor dem unbekannten Fenster
Kerzenlicht unscheinbar
winkend
BIST Spinne
lang nicht in dein Netz
gegangen
kennst mich nicht, du
Schöpfer dieses Gewebes,
seine Wächterin
DIE Spinne bist du
in deinem Netz bin ich
tanzend, schwingend,
wiegend, leise summend
Fliege
FLIEGE bin ich
klein, in dein Netz
geflogen, das
vergessene, zitternd
unbeweglich erstarrt
wenn du nahst.
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SIE
hat den Reigen eröffnet.
tanzt im Kreise um
heiliges Feuer
züngelt, flackert, blakt
in der Mitte
steigt der Geist der Materie
durch Flammen
auf
fällt
unsichtbar bedeckend
den Kreis
der Zuschauer
merkt leise nur
den Zauber
verkörpert
SIE
zieht ihn näher
in den Bann des Tanzes
gerät er leise
züngelnd, flackernd, blakend
in die Mitte
steigt
er durch den Geist aus
der Materie
aus
unsichtbaren Flammen
heiliger Tanz
im feurigen Kreise
das Zentrum sind
er und
SIE |
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